Über ViewEEEC![]() |
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Nun ist es schon eine Weile her, dass Detlev Schmidt die Idee hatte, einen Viewer als Zusatztool für EEEC anzubieten. Im Gegensatz zu EEP sollte er abwärtskompatibel sein, so dass bereits mit EEEC erstellte Anlagen geladen werden konnten. Außerdem sollten die Performance-Werte etwas günstiger liegen, dafür aber das Ganze von der visuellen Qualität her eher im mittleren Bereich angesiedelt sein.
Aus dieser Idee hat sich inzwischen eine ungeheure Eigendynamik entwickelt, und man kann sagen, Detlev hat sich längst selbst übertroffen. ViewEEEC übertrifft längst die kühnsten Erwartungen, auch wenn es immer noch im Entwicklungsstadium ist und einige wichtige Komponenten noch fehlen.
Die Bilder zeigen die Anwendungsmöglichkeiten verschiedener Streckenstile. Nur eines von vielen interessanten Features. Sie stammen von meiner Anlage. Weitere Bilder findet Ihr hier.
Betrachten wir einmal die Features des Programms im Vergleich. Man stellt fest, dass ViewEEEC vor allem bei der Automatisierung die Nase vorne hat, während EEP, das eigentliche EEEC-Nachfolgeprogramm, eher mit optischen und akustischen Spezialeffekten glänzt, auf die bei ViewEEEC bislang bewusst verzichtet wurde. Je nach Anspruch haben also beide Programme ihre Daseinsberechtigung. Andere Simulationen wie Rail3D oder Trainz sind von den Features her ebenfalls äußerst interessant, aber in dieser Tabelle nicht berücksichtigt.
ViewEEEC |
EEEC | EEP 4 | |
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kompatibel zu EEEC | ja | sowieso ;-) | nein |
System | DirectX, OpenGL | OpenGL | DirectX |
Anlagen speichern1 | ja | ja | ja |
Zwischenstände speichern2 | nein | ja | ja |
Beliebig große Grundfläche | ja3 | bedingt4 | ja |
Beliebige Höhe5 | ja | nein | nein |
Negative Höhe6 | ja | nein | ja |
Enge Radien7 | über Verbinder, EEEC-inkompatibel | nein | ja |
Beliebig viele Gleisstile8 | ja | nein | nein |
Frei editierbare Gleisstile | ja | nein | nein |
Freie Texturbelegung | ja | nein | nein |
Beliebig viele Texturen | ja | nein | nein |
Modelle editieren | über Konstruktor | über Konstruktor | über Nostruktor |
Modelle veröffentlichen | ja | ja | nur mit Genehmigung des Herstellers |
3D-Editor | nur Immobilien, Signale, Kontakte, noch etwas umständlich11 | nein | nein |
Gleisverlegung | noch nicht12 | ja | ja |
Manuelle Höheneinstellung | noch nicht12 | ja | ja |
Automatische Höheneinstellung | nein | nein | ja |
Bahndammgleise | ja13 | primitiv | nein |
Straßen mit Gegenverkehr |
ja |
nein |
nicht
bekannt |
Automatische Oberleitungsmasten | ja14 | ja | nur über Tool |
Kurvenüberhöhung |
nein |
nein |
ja |
Zickzackfahrleitung |
nein |
nein |
nein |
Fahrzeuge an jeder Stelle einsetzbar | ja | nein | ja |
Simplexe | nein | ja | nein |
Funktionsfähige Signale | ja | nein | ja |
Mehrbegriffige Signale | ja | nein | nein |
Signalautomatik | ja | nein | ja |
Weichenautomatik | ja | nein | ja |
Ampelschaltung | nur mit Trick15 | nein | nur mit Trick15 |
Logische Verknüpfungen | ja | nein | nein |
Manuelle Fahrstraßen | noch nicht | nein | nein |
Automatische Fahrstraßen | ja | nein | nein |
Zugbeeinflussung | ja | nein | ja |
Aufenthaltsschaltung | ja | nein | nein |
Bedingte Schaltkontakte | ja | nein | ja |
Echtzeit-Automatik (Fahrplan) | nein | nein | nein |
Wendeschaltung | ja | nein | nein |
Kuppeln/Entkuppeln | ja | ja | ja |
Kuppelautomatik | ja |
nein | nein |
Skriptsprache | bedingt16 | nein | nein |
Offene Schnittstelle | nein | nein | nur für Entwickler |
Echtzeit-Kameramitfahrt | ja | nein | ja |
Echtzeit-Navigation | ja | nein | ja |
3D-Kamerapositionierung | ja | nein | nein |
Führerstandsmitfahrt | ja | nein | ja |
beliebig viele Kameras | ja,
über "Sets" |
nein | nein |
Langsames Anfahren/Bremsen | ja | ja | ja |
Kinetische Fahreigenschaften | noch nicht | ja | ja |
Drehscheibe | noch nicht17 | ja | ja |
Schiebebühne | noch nicht | ja | ja |
Transparente Texturen | ja | nein | ja |
Farbverläufe | ja | nein | ja |
Backface-Culling | ja | nein | ja |
Liniendarstellung | ja | ja | nein |
Punktdarstellung | ja | ja | nein |
Nebel | ja | ja | ja |
Weitwinkel | ja |
ja | ja |
Geländeeditor | über "Terragen"18 | nein | ja |
Sprühtexturen | nein | nein | ja |
Animierte Speichenräder | ja | nein | ja |
Animierte Autolenkung | ja | nein | nein |
Obusfahrleitung | noch nicht | nein | nein |
Animierte Antriebsstangen | ja19 | nein | ja |
Animierte Stromabnehmer | ja20 | nein | ja |
Stromabnehmer an Fahrdrahthöhe angepasst | nein | nein | nein |
Animierte Fahrzeugtüren | ja21 | nein | nicht
automatisch |
Animierte Linienschilder etc. |
ja22 |
nein |
ja |
Animierte Immobilien | nein | nein | ja |
Animierter Dampf | nein | nein | ja |
Animierte Güterverladung | nein | nein | ja |
Animierte Unfälle | nein | vereinfacht | nein |
Rollbockbetrieb | nein | nein | nein |
Sound | nein | eingeschränkt23 | ja |
Wetter | nein | nein | ja |
Tageszeiten | nein | nein | ja24 |
Jahreszeiten | nein | nein | nein |
Animierte Schatten | nein | nein | nein |
Animiertes Wasser | nein | nein | nein |
Skybox | nein | nein | ja |
Gebogene oder schräge Gleisobjekte | über Gleisstile25 | nein | ja |
Videoaufzeichnung | nein | nein | ja |
ViewEEEC ist ein Freeware-Programm von Detlev Schmidt, was es auch nur bei Detlev gibt. Auf seiner Website gibt es außerdem jede Menge weitere Informationen zu diesem interessanten Programm. ViewEEEC läuft jedoch nicht alleine, sondern setzt den Erwerb und die Installation von EEEC voraus. Wo es das wiederum gibt, steht hier.
Das ist ja das Tolle: Als Zubehör können alle alten EEEC-Modelle benutzt werden, ausgenommen animierte Funktionsmodelle. Man kann also sofort loslegen. Im Programmpaket von Detlev Schmidt befinden sich auch etliche neue Gleisstile. Die meisten wurden von mir entworfen. Wer ausschließlich mit alten Fahrzeugen fahren möchte und nicht die speziellen Features von ViewEEEC nutzen möchte, sollte anstelle der im Programm-Archiv befindlichen Gleisstile die klassischen EEEC-Gleise installieren. Wer immer noch auf der guten alten Breitspur fahren möchte, aber schon einmal die Optik der neuen Gleise genießen möchte, sollte die progressiven Gleisstile wählen. Sind schon Gleisstile installiert, sollten vorher noch Backups der Ordner Gleise, Oberleitung und Prellbock erstellt werden.
Wer alle Features von ViewEEEC nutzen möchte, sollte die Gleise aus diesem Archiv (identisch mit den Gleisen in Detlevs Programmpaket 0.6a und meinem Test-Update vom 3.12.2005) installieren bzw. installiert lassen und ausschließlich Code-11-Rollmaterial nutzen, welches speziell für ViewEEEC angepasst ist. Alle Modelle aus der Bahnbaubude (außer den Südafrika-Modellen von Werner Stahlhut) sind bereits entsprechend vorbereitet. Im Verzeichnis Rollmaterial wird hierzu ein Unterverzeichnis ViewEEEC angelegt. Hierin befinden sich dann entsprechend modifizierte Rollmaterial-Varianten. Außerdem wurden die Datenblatt-Einträge erweitert. Am Ende der Textdatei befindet sich jeweils ein Eintrag Rollmodell mit einem Verweis auf das jeweilige Ersatzmodell.
Angepasste Modelle erkennt man an den ViewEEEC-Symbolen, die auch auf meinen Seiten zu finden sind:
![]() |
ViewEEEC-Modell
allgemein |
![]() |
ViewEEEC-Modell für 1435 mm
(Normalspur) |
![]() |
ViewEEEC-Modell für 1000 mm (Meterspur) |
![]() |
ViewEEEC-Modell mit animiertem
Stromabnehmer |
![]() |
ViewEEEC-Modell mit animierten
Speichenrädern oder Straßenfahrzeuge mit lenkenden
Vorderrädern |
![]() |
ViewEEEC-Modell mit animiertem Stromabnehmer und animierten Speichenrädern |
![]() |
ViewEEEC-Modell mit animierter
Zielanzeige oder sonstiger Beschriftungsmöglichkeit |
Wer auf vorbildgetreuen ViewEEEC-Gleisen Modelle benutzen möchte, die nicht mit diesen Symbolen gekennzeichnet sind, wird auf jeden Fall Probleme mit der Spurweite bekommen. Bei zweiachsigen Fahrzeugen kann hier leider keine Abhilfe geschaffen werden, und man wird auf angepasste Varianten warten müssen. Bei Drehgestell-Fahrzeugen (Die Drehgestelle dürfen nicht mit Teilen des Aufbaus verbunden sein!) ist eine provisorische Anpassung der Spurweite durch eindimensionale Skalierung der Drehgestelle möglich. Hierzu muss im Datenblatt des Fahrzeuges (Textdateien im Ordner Rollmaterial > Datenblätter) hinter den bestehenden Angaben folgender Eintrag vorgenommen werden:
[Eeec]
SkalD=1.31
Das ist der Standardwert für die meisten Normalspur-Fahrzeuge. Falls er einmal ausnahmsweise nicht passen sollte, muss man etwas experimentieren. Für Meterspurfahrzeuge lautet der Wert SkalD=1.8. Der Eintrag kann ab der zehnten Zeile angehängt werden; die vorhergehenden Zeilen müssen entweder Leerzeilen sein bzw. die üblichen Datenblatt-Einträge enthalten. Den Rest erledigt ViewEEEC; auf die Darstellung im normalen EEEC haben die erweiterten Datenblätter keinen Einfluss, sie schaden auch nicht.
Hierfür verwendet man den Anlagen-Verbinder von Detlev Schmidt, und zwar vorzugsweise in der Version 1.7. Als Ausgangsbasis dient eine Anlage, die in EEEC erstellt wurde, denn mit ViewEEEC ist es derzeit noch nicht möglich, Gleise zu verlegen. Zunächst muss man die Anlage in ViewEEEC öffnen. Dann wählt man Ansicht > Gleismarker. Alle Gleisstücke werden mit grünen Pfeilen bzw. Endbalken gekennzeichnet. Klickt man die Pfeile an, erscheint ein Dialog, der die Gleisnummer erhält. Man kann den Gleisstil entweder einem einzelnen Gleisstück oder einem Abschnitt zuweisen. Hierbei ermittelt man zunächst die Nummer des Anfangsgleises und dann die Nummer des Endgleises und merkt sie sich. Ebenso sollte man sich die Gleisstil-ID merken. Dann erstellt man rein vorsichtshalber ein Backup der Anlage. Nach Öffnen der Anlage im Verbinder per Drag&Drop oder über den Dialogreiter Verbinden wird der Dialogreiter Bearbeiten gewählt. Dort öffnet sich über Marker Def. ein weiterer Dialog. Für ein Gleis wählt man nur ein Gleis, ansonsten entweder (+) vorwärts für Abschnitte in Richtung des grünen Pfeils oder (-) rückwärts für Abschnitte entgegen dem grünen Pfeil des Anfangsgleises aus ViewEEEC. Bei Weichen verläuft der Abschnitt entsprechend der Weichenstellung, so wie man die Anlage zuletzt in EEEC (nicht in ViewEEEC!) abgespeichert hat. Das gilt nicht, wenn der Abschnitt entgegen der Abzweigrichtung verläuft, das wird nämlich schlichtweg ignoriert. Wer Probleme mit Weichenstellungen vermeiden möchte, konvertiert am besten immer nur jeweils den Abschnitt zwischen zwei Weichen. Es ist wichtig, die Option Marker benutzen zu aktivieren. Dann wählt man noch den aktuell vorhandenen Gleisstil (das geht auch im entprechenden Feld unter Gleisstil Konverter in Zeile 2 entsprechend der in ViewEEEC angezeigten Stil-ID nummerisch; ankreuzen nicht vergessen) und anschließend den gewünschten neuen Gleisstil im Feld hinter nach:. Die Angabe des Quell- und Ziel-Gleisstiles ist unverzichtbar. Dann betätigt man Übernehmen bzw. OK, öffnet die Anlage erneut in ViewEEEC und staunt. Die gesamte Gleiskonvertierung sollte mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden, denn eventuelle Fehlergebnisse lassen sich relativ schwer wieder beseitigen.
Beim Laden in EEEC werden alle ViewEEEC-Gleise wieder als breitspurige EEEC-Standardgleise dargestellt. Bei Straßen verhält es sich genauso. Nicht umsetzbare Spezialstile werden als Wasserwege dargestellt. Immer vorausgesetzt, die Gleis-IDs sind nach den entsprechenden Richtlinien vergeben worden - und deswegen gleich zum nächsten Thema:
Das ist an dieser Stelle nicht ganz einfach zu erklären. Wer sich mit diesem Thema beschäftigen möchte, wendet sich entweder an mich oder an Detlev Schmidt. Wer es dennoch auf eigene Faust probieren möchte, sollte zumindest kurz Rücksprache halten bzw. unbedingt die Liste der Gleis-IDs berücksichtigen, die den ViewEEEC-Gleisen beiliegt und ständig aktualisiert wird. Bestimmte eigene Gleisstile können aber ohne größeren Konstruktionsaufwand erstellt werden, z. B. wenn nur der Mastenabstand geändert werden soll oder andere Masten benutzt werden sollen. Dann kann man die ini-Datei (im Ordner Gleise) eines bekannten Gleisstils kopieren, entsprechend manipulieren und anschließend neu abspeichern. Für individuelle Gleisstile sollte zur Vermeidung von Konflikten eine ID > 1024 benutzt werden. Es kann auch eine Definition über die danl-Datei erfolgen. Wie, wird auf Detlev Schmidts ViewEEEC-Seite erklärt.
Die meisten Gleise und auch Straßen für ViewEEEC besitzen grüne Bahndämme mit vorbildgetreuem Böschungswinkel. Besonders beim Laden alter Anlagen kann es passieren, dass Bahndämme in der Luft hängen, sofern die Trassen unnatürlich hoch angelegt wurden, wozu das alte EEEC ja geradezu verführte. In einem solchen Fall sollte man entweder die Dämme mit Gelände "unterfüttern" oder aber jene Stile benutzen, die eine Mauer oder den alten EEEC-Bahndamm aufweisen. Diese reichen grundsätzlich bis zum Null-Niveau.
Es kann auch sein, dass die Bahndämme zu breit sind und in
benachbarte Objekte hineinragen. Auch in diesem Fall sollte man
Mauerdämme benutzen - oder aber die Umgebung entsprechend umbauen.
Einige Fahrzeuge sind mit einer Textfunktion für ViewEEEC ausgestattet. Sie erlaubt es, wechselnde Zielanzeigen etc. individuell zu programmieren. Die Informationen hierfür sind auf die danl-Datei (sowohl bei der Initialisierung als auch bei den Schaltkontakten), die Datenblätter und die Modelle selbst verteilt. Auf Letztere möchte ich hier nicht allzu intensiv eingehen, das ist Sache der Konstrukteure und hierfür gibt es bei Detlev Schmidt unter View EEEC > Modelle konstruieren eine entsprechende Anleitung. Nur so viel: Es werden bestimmte Punkte anstelle der üblichen Texturdaten mit einem speziellen Code versehen, der von ViewEEEC erkannt wird. Interessanter für den Benutzer sind die Datenblätter, die unter Rollmaterial > Datenblätter zu finden sind. Hier standen bei EEEC ja nur technische Informationen über die Vorbilder der Modelle; bei ViewEEEC stehen hier auch Anweisungen für die Handhabung der Modelle: neben Skalierungsfaktoren, Texturen, Ersatzmodellen und Standpunkten für die Führerstandsmitfahrt sind hier auch Vorgaben für die Textanimation zu finden. Das sieht dann z. B. so aus:
[Achse3]
Fonthoehe=9
Fontname=Arial
Fontfarbe=444033
Bold=1
Name=Anzeige_kl_o
Init=Zoologischer Garten
Achse: Diese Angabe
korrespondiert mit der in den Modellen selbst
festgelegten Kennung. Die einzelne Textzeile wird als "Achse"
bezeichnet. Das ist etwas irreführend, denn es dreht sich
hier nichts, doch wurde bei der Namenswahl aus rein praktischen
Gründen auf eine ganz andere Funktion zurückgegriffen, mit
der tatsächlich Dinge gedreht werden können. Die Achsen haben
eine eindeutige, nicht zwangsläufig fortlaufende Nummer, die
dann auch im Datenblatt auftaucht, hier also die "Achse3" (ohne
Leerzeichen). Die Nummer
wird vom Konstrukteur festgelegt, der Benutzer hat keinen Einfluss mehr
darauf, er kann sie allenfalls ganz weglassen, dann bleibt die
jeweilige Zeile unbeschriftet.
Fonthoehe: Hier wird die
Höhe der Schrift angegeben, es handelt
sich um einen absoluten Wert in Pixeln.
Fontname: dürfte klar
sein. In unserem Fall wird die fast auf
jedem Rechner vorhandene Einheitsschrift "Arial" benutzt. Sollte hier
gar nichts stehen oder die Schrift nicht im System installiert sein,
wird grundsätzlich auf "Arial" zurückgegriffen.
Fontfarbe: die Farbe des
Textes in RGB-Hexadezimalwerten
Bold: normale (0) oder fette
(1) Schrift.
Name: Der zunächst einmal nummerisch definierten Achse bzw.
Textzeile wird ein konkreter Name zugewiesen, der dann in der
danl-Datei wieder auftaucht. Für die Namensvergabe gibt es eine
spezielle Richtlinie, die auf der Website von Klaus Nickel einzusehen
ist. Also möglichst keine eigenen Namen vergeben, denn sonst gibt
es Probleme beim Austausch von Rollmaterial! In einem Datenblatt kann
übrigens auch ein und derselbe Name mehreren Achsen zugeordnet
werden, wenn an verschiedenen Stellen des Modells derselbe Text, aber
mit unterschiedlichen Schriftattributen, erscheinen soll.
Init: Das ist der Text, der auch ohne Zutun des Benutzers in der
Anlagen-Simulation erscheint. Wird er im Datenblatt weggelassen, bleibt
die Textzeile leer, sofern vom Benutzer in der danl nicht etwas anderes
angegeben wird.
Dass man die Parameter im Datenblatt individuell ändern kann,
heißt nicht, dass ich unbedingt dazu rate. Es kann meistens davon
ausgegangen werden, dass der Konstrukteur die Angaben im Datenblatt
bereits optimal auf sein Modell abgestimmt hat. Gar keinen Einfluss des
Benutzers gibt es übrigens auf Textausrichtung und -länge.
Sie werden ausschließlich im Modell selbst festgelegt.
Das eigentliche Reich des Benutzers ist dann die danl-Datei. Am
Anfang sollte eine individuelle Initialisierung erfolgen, die ggf. den
Init-Parameter im Datenblatt aufhebt und den Zustand beim Anlagenstart
wiedergibt:
[Zug O01]
Achse Linie=20
Achse Anzeige=
Achse Anzeige_kl_o=Brötzingen
Achse Anzeige_kl_u=über Altena
Achse Kennzeichen=PF - PS 1
... (Hier können noch weitere
Angaben zumjeweiligen Fahrzeug
stehen, z. B. VAkt oder VMax)
Oben steht der (individuelle) Name des Rollmaterials in der Anlage.
Es folgen die Initial-Definitionen für die einzelnen Achsen.
Hinter "Achse" wird jeweils der Name aus dem Datenblatt angegeben.
"Linie" ist z. B. die Liniennummern, "Anzeige" eine einzeilige
Zielbeschriftung, "Anzeige_kl_o" und "Anzeige_kl_u" sind zwei
übereinander liegende Zeilen. Wie bereits erwähnt, kann das
genaue Schema bei Klaus
Nickel unter Sonstiges >
ViewEEEC
eingesehen werden. Wenn eine Zeile nicht
belegt werden soll, wird hinter dem Gleichheitszeichen einfach nichts
angegeben. Dies ist nicht notwendig, sofern ausschließlich
Fahrzeuge ohne Init im Datenblatt benutzt werden.
Neben dem Linienschild können hier auch noch andere Texte
angegeben werden, wie z. B. ein individuelles Kfz-Kennzeichen. Ob
eine
Text-Animation dann auch ausgeführt wird, hängt wiederum
davon ab, ob sie im Modell vorgesehen und im Datenblatt definiert ist.
Hier noch einige Bemerkungen zu den Texten selbst: Läuft eine
Zeile in normaler Schriftbreite länger als zulässig, wird die
Schrift automatisch in der Breite komprimiert. Wer Schriften in
Versalien benötigt, muss sie an entsprechender Stelle auch so
eingeben, z. B. "HAUPTBAHNHOF", sperren oder einrücken lassen
sich
Zeilen nur mit Hilfe von Leerzeichen. Es werden auch deutsche Umlaute
und das "ß" berücksichtigt, aber leider nicht
französische Accents oder andere Sonderzeichen.
Um wechselnde Anzeigen zu steuern, werden Kontakte benötigt.
Beim Vorbild würde der Fahrer am Linienband kurbeln oder ein
Schild wechseln. Wie ein Kontakt erstellt wird, ist ein anderes Thema,
an dieser Stelle geht es ja um die Textachsen. Hier ein Beispiel
für einen Textwechsel:
[Kontakt Halt Brötzingen]
... (Hier stehen etliche andere Angaben)
Achse Anzeige=Hauptbahnhof
Achse Anzeige_kl_o=
Achse Anzeige_kl_u=
Die Achsen werden hier wieder in gleicher Weise definiert wie bei
der Initialisierung. In unserem Fall wird die bisherige
zweizeilige Beschriftung gegen eine einzeilige ("Hauptbahnhof")
getauscht. Wichtig ist, dass die zweizeilige Anzeige ausgeschaltet
wird, indem hinter den Gleichheitszeichen nichts steht.
Es gibt auch eine Textfunktion für Immobilien. Hier sind jedoch
keine Wechseltexte möglich. Von daher steht in der danl-Datei nur
die Init-Vorgabe. Beispiel:
[Immobilie16735]
Achse Zl1_kl=Weiche nicht
Achse Zl2_kl=von Hand
Achse Zl3_kl=schalten!
Beschriftung für ein Warnschild. Die Immobilien-Nummer
erfährt man im entsprechenden Dialog, wenn man im
ViewEEEC-Hauptmenü Bearbeiten
> Immobilien aktiviert und dann
die Immobilie mit einem Doppelklick auswählt. Wie die Beschriftung
beschaffen ist, erfährt man aus dem zugehörigen Datenblatt im
Verzeichnis Modelle >
Datenblätter. In unserem Fall gibt es
hier gleich fünf Achsen, da es sowohl eine drei- als auch eine
zweizeilige Beschriftungsmöglichkeit gibt. Hier braucht man etwas
Spürsinn und sollte versuchen, am Namen der Achse zu erkennen, um
was es sich handeln könnte.
Die Performance steht und fällt mit der Leistung des Rechners.
Wichtiger als ein schneller PC mit viel RAM ist vor allem eine
leistungsfähige Grafikkarte. Dennoch kann es nicht schaden, wenn
auch die übrigen Komponenten eher üppig
ausgestattet sind. Wenn nicht, heißt es eben: einschränken!
Am wichtigsten ist da die Darstellungstiefe, das so genannte
Z-Clipping. Standardmäßig ist dieser Wert auf K2=500
eingestellt. Für schmalbrüstige PCs ist das schon zu viel.
Hier muss man schon mit Werten von 100 bis 200 Vorlieb nehmen. Denn wir
müssen uns den Blickwinkel als Dreieck vorstellen. Wenn die Tiefe
dieses Dreiecks linear zunimmt, wächst seine Fläche
exponentiell. Umgekehrt heißt das: schon
kleinere Reduzierungen können große Wirkung haben. Da ist
dann zwar
nicht mehr so viel Hintergrund zu sehen, doch den kann man ja mit Nebel
kaschieren, der übrigens gar nicht so viel Power frisst, wie man
annehmen möchte. Die Einstellungen können dauerhaft in der ViewEEEC.ini vorgenommen werden.
Versuchsweise kann man sie auch während der Laufzeit unter Optionen ändern, aber dann
leider noch nicht abspeichern. Auch das ständige Fahren im
Weitwinkelmodus frisst zusätzliche Performance und sollte
zumindest auf langsamen Rechnern vermieden werden. Wenn das noch nicht
reicht, kann man noch die Menge der Bilddaten verringern. Entweder
durch Umschalten auf eine andere
Bildschirmauflösung oder Verkleinern des Fensters. Auch die
Farbtiefe mag eine Rolle spielen, eine Reduzierung z. B. auf High
Color
bringt aber letztendlich doch nicht so viel. Aber man kann es notfalls
probieren. Die Farbeinstellungen werden in der Windows-Systemsteuerung
eingestellt. Für die Grafikkarte gibt es manchmal noch
zusätzliche Einstellungen, die die Darstellungsgenauigkeit und
-geschwindigkeit beeinflussen. Auch das kann etwas bringen. Weiterhin
besteht die Möglichkeit, über den Task-Manager von Windows XP
die Priorität zu verändern (Strg-Alt-Entf
und rechte
Maustaste auf Taskeintrag). Dies kann allerdings dazu führen, dass
der Windows Explorer anschließend ziemlich klemmt. Ohnehin sollte
ViewEEEC möglichst nicht und wenn doch, dann nur mit wenigen
kleinen parallelen Programmen laufen. Übrigens kann auch
ein ständig laufender Virusscanner das Programm ausbremsen. Im
Fall
eines Zugriffs auf EEEC-Dateien kann es sogar sekunden- oder
minutenlang komplett stehenbleiben! Wenn man deswegen den Virenscanner
abschaltet, sollte man ihn später natürlich wieder
einschalten.
Auch über eine Einstellungs-Änderung im BIOS (man kommt
normalerweise da rein, wenn man beim Hochfahren des Rechners die Entf-Taste drückt) lässt
sich die Performance verbessern: In einem modernen BIOS gibt es unter Advanced Chipset Features einen
Parameter AGP Aperture Size.
Hiermit kann man einen Teil des RAMs als direkte Erweiterung des
Grafikkarten-Speichers deklarieren. Dieser ist allerdings dann
langsamer als der Speicher, der sich direkt auf der Grafikkarte
befindet, aber immer noch schneller als indirekte Auslagerungen.
Experten empfehlen, diesen Wert genau auf die Hälfte des
vorhandenen normalen Arbeitsspeichers - nicht höher! - zu setzen.
Ob und wieviel es bringt, hängt sehr stark von der Beschaffenheit
der beiden RAM-Bereiche und sicherlich auch anderen Faktoren ab. Wie
heißt es so schön: Versuch macht klug. Ansonsten sollte nichts im BIOS
geändert werden; ohnehin setze ich voraus, dass jeder weiß,
was er dort tut, denn falsche BIOS-Einstellungen können einen
Rechner schnell außer Gefecht setzen!
Es sollte auch klar sein, dass
möglichst aktuelle Grafik-Treiber und eine aktuelle
DirectX-Version installiert sind. Ich selber benutze den nvidia-Treiber 6.6.9.3.
Der ist zwar nicht mehr ganz aktuell, funktioniert bei mir aber noch am
besten - ggf. könnt Ihr ja auch mal den allerneuesten Treiber
testen. Die aktuelle DirectX-Version ist 9.0c und bei Microsoft erhältlich. DirectX
und Grafik-Treiber befinden sich, sofern der ziemlich üppige
Download bei den Herstellern zu lange dauert, immer wieder als Zugaben
in Computer-Zeitschriften.
Eine weitere Möglichkeit ist die Reduzierung der
Kurvengenauigkeit, auch in der ViewEEEC.ini
einzustellen. Allerdings ist die rein ästhetische
Beeinträchtigung größer als der Performancegewinn. Man
kann natürlich auch in die Anlage selbst eingreifen: Objekte,
insbesondere Rollmaterialien, mit umfangreichen Texturen sind ggf. zu
meiden. Auch mit kleinen Pflänzchen (z. B. Getreidefeldern
oder
Büschen), die
in Wirklichkeit aber mehr Bytes besitzen als riesige Gebäude,
sollte man vorsichtig sein. Ggf. sollte man auf die
Dateigrößen im Modelle-
und Rollmaterial-Ordner
achten.
Auch Konstrukteure sollten diese Rahmenbedingungen von vorne herein
beachten. Sie sollten auch dort, wo es sinnvoll ist, von
Backface-Culling Gebrauch machen - seit Version 0.6a ist das relativ
einfach. Denn Flächen mit Backface Culling werden nur von einer
Seite dargestellt, was natürlich Rechenzeit spart.
Diese Tipps gelten sinngemäß auch für andere
Simulationen.
Nicht nur Anlagen kann man in ViewEEEC öffnen, sondern auch Rollmaterial, Modelle und sogar kon-Dateien. Wenn man sich also schnell irgendetwas ansehen möchte: einfach auf ViewEEEC draufziehen!
Nach wie vor gilt: Das alles ist immer noch Versuchsstadium, deswegen sind Änderungen vorbehalten und die Anwendung auf eigene Gefahr! Backup der alten Anlage und ggf. anderer Dateien ist unbedingt ratsam; es wird keinerlei Haftung für Probleme übernommen, die sich aus der Verwendung von ViewEEEC, meinen Einstellungen und Gleisstilen oder diversen Tools ergeben.